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Wadenkrämpfe: Ursache, Behandlung und Selbsthilfe

WadenkrämpfeHeimtückisch, schmerzhaft, aber fast immer harmlos – so präsentiert sich der Wadenkrampf, der besonders gern in der Nacht auftritt. Fast jeder hat es schon einmal erlebt, dass aus plötzlicher Ruhe heraus, ein stechender Schmerz ins Bein fährt und die Wade bretthart wird. In solchen Fällen möchten Betroffene nur eins: Schnelle Hilfe und die sollen sie auch bekommen.

Wie äußern sich Wadenkrämpfe?

Starke Schmerzen, keine Vorwarnung – das sind die klassischen Symptome für einen Wadenkrampf. Die Schmerzpein kann den Betroffenen in allen möglichen Situationen erwischen, ob beim Sport, im Büro oder gar beim Liebesspiel mit dem Partner.

Während des Krampfs ziehen sich die Muskeln der Wade schmerzhaft zusammen und führen zu einer Verhärtung. Im besten Fall ist der Krampf nach wenigen Sekunden vorüber, mitunter kann das Geschehen aber minutenlang anhalten, wenn nicht rechtzeitig zur Selbsthilfe gegriffen wird.

Schon die richtige Bewegung kann helfen, Wadenkrämpfe in der akuten Situation zu lösen. Anstatt dem Instinkt nachzugeben und das schmerzende Bein ruhig zu halten, muss aktiv dagegen angegangen werden. Es ist sehr hilfreich, wenn Betroffene das Bein ausstrecken, dehnen und dabei die Zehen Richtung Gesicht ziehen. So lässt sich die Verspannung in vielen Fällen lösen und der Krampf verschwindet.

So äußern sich die Symptome:
  • akut, aus heiterem Himmel
  • schmerzhafte Muskelverspannung der Wade
  • Dauer wenige Sekunden bis zu mehreren Minuten

Idiopathische Wadenkrämpfe oder gibt es einen Grund?

Bei vielen Menschen treten Wadenkrämpfe auf und es lässt sich kein Grund herausfinden. Wenn solche Erlebnisse nur wenige Male im Jahr geschehen, bedarf es keiner Therapie. Die Betroffenen können den Krampf mit den richtigen Bewegungen im Ernstfall schnell lösen. Doch regelmäßige Wadenkrämpfe lassen die Vermutung auf eine Ursache zu und nicht selten spielt hier Magnesiummangel eine Rolle.

Welche Ursachen für Wadenkrämpfe sind möglich?

Die Wadenmuskulatur wird täglich beansprucht, ob beim Gang zum Bäcker, beim Waldlauf oder einfach im Alltag. Menschen, die viel und regelmäßig Sport treiben, beanspruchen ihre Wadenmuskulatur oft zu stark und so kommt es nicht von ungefähr, dass gerade Sportler unter schmerzenden Wadenkrämpfen leiden. Fast jeder hat schon einmal ein Fußballspiel gesehen, wo sich ein Spieler die schmerzhafte Wade hält und die Sanitäter sofort mit dem Eisspray auf den Platz gerannt kommen.

Grund für ein gehäuftes Auftreten von Wadenkrämpfen bei Sportlern ist die Überlastung, oft in Kombination mit einem Mineralstoffmangel. Durch starkes Schwitzen gehen Flüssigkeit und Mineralstoffe, wie zum Beispiel Magnesium verloren. Die Folge ist ein akuter Mangel, der wiederum zu den schmerzenden Krämpfen führt. Magnesium und andere Botenstoffe wie Kalium sind dafür verantwortlich, die geforderten Reize an die Muskulatur weiterzugeben. Ein Mangel hat eine gestörte Übertragung zur Folge, was dann in Krämpfen münden kann.

Gelangweilte Muskulatur sorgt für Wadenkrämpfe

Doch wie so oft hat die Medaille zwei Seiten, nicht nur eine Überbeanspruchung der Wadenmuskulatur kann Krämpfe zur Folge haben, auch gelangweilte Muskeln wehren sich zuweilen mit Schmerzen. Wadenmuskeln, die kaum oder wenig beansprucht werden, verkürzen sich mit der Zeit. Kommt es dann zu einer außergewöhnlichen Belastung (was bei Stubenhockern bereits ein strammer Spaziergang sein kann), entstehen schnell die gefürchteten Wadenkrämpfe. Auch das falsche Schuhwerk spielt übrigens oft eine Rolle bei der Entstehung von Krämpfen. So sind es insbesondere Frauen, die einen Großteil des Tages auf Schuhen mit Absätzen verbringen, die in der Nacht unter schmerzender Pein leiden.

Diese Ursachen sollten Betroffene kennen:
  • Magnesiummangel
  • Mangel an anderen Mineralstoffen (Kalium, Kalzium)
  • eine Überbelastung der Wadenmuskulatur
  • eine Unterforderung der Muskeln mit folglicher Verkürzung
  • Provokation durch falsche Haltung (High-Heels bei Frauen)

Das Zipperlein im Alter – Wadenkrämpfe bei älteren Menschen

Während junge Menschen statistisch gesehen seltener unter Wadenkrämpfen leiden, häuft sich die Anzahl der Betroffenen im Alter. Mit steigendem Lebensalter verkürzen sich die Wadenmuskeln, die Muskelmasse wird vom Körper nach und nach abgebaut. Nur wer aktiv dagegen ansteuert, kann diesen Prozess verlangsamen. Sport und regelmäßige Bewegung sind die besten Möglichkeiten, um altersbedingte Muskelbeschwerden im Zaum zu halten.

Nicht zu unterschätzen ist jedoch auch der Flüssigkeitsmangel, der sich bei vielen, älteren Menschen einstellt. Gleiches gilt für eine einseitige Ernährung, häufig wird zu wenig Obst und Gemüse konsumiert. Ein gestörter Flüssigkeitshaushalt geht sehr oft mit Störungen der Elektrolyte, wie zum Beispiel Natrium und Magnesium einher. Insbesondere der Magnesiummangel führt in vielen Fällen zu schmerzhaften Wadenkrämpfen.

Sondersituation Schwangerschaft – Magnesium hilft durch die spannende Zeit

Magnesium bei SchwangerschaftEine besondere Situation im Leben jeder Frau ist die Schwangerschaft. Insbesondere im letzten Trimester kommt es häufig zu gefürchteten Wadenkrämpfen. Die Ursache kann ein Mangel an Magnesium sein, da das Ungeborene zusätzliche Elektrolyte der Mutter beansprucht. Gynäkologen empfehlen die Einnahme von Magnesium während der Schwangerschaft, um schmerzenden Krämpfen vorzubeugen. Da Magnesium so gut wie keine Nebenwirkungen hat und eine Überdosierung technisch nicht möglich ist, können werdende Mütter nach Rücksprache mit ihrem Arzt bedenkenlos zur Einnahme greifen.

Darum sind Alter und Schwangerschaft Risikofaktoren für Wadenkrämpfe:
  • im Alter verkürzt sich die Muskulatur
  • Flüssigkeitsmangel kann zu einem Mangel an Elektrolyten führen
  • in der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Magnesium

Ernste Erkrankungen und andere Ursachen für Wadenkrämpfe

Zuerst die gute Nachricht: Es ist äußerst selten, dass gelegentliche Wadenkrämpfe eine krankhafte Ursache haben. In den meisten Fällen sind harmlose Ursachen, wie beispielsweise ein Magnesiummangel, der Grund für die Beschwerden. Wer jedoch unter lange anhaltenden Krämpfen leidet, die sich möglicherweise noch auf andere Körperregionen ausdehnen, sollte mit seinem Arzt sprechen.

Einige Erkrankungen, dazu gehören beispielsweise Diabetes, Polyneuropathien oder auch Alkoholsucht, gehen mit vermehrten Mangelerscheinungen einher. Wadenkrämpfe sind in dem Fall ein Symptom der Grunderkrankung. Sinkt zum Beispiel der Magnesiumspiegel bedingt durch eine Grunderkrankung rapide ab, steigt die Anzahl der schmerzenden Krämpfe an. Die Krämpfe sind dann in den allermeisten Fällen nicht mehr auf die Wadenregion begrenzt, sondern breiten sich über den gesamten Körper aus.

Gehäuft werden Wadenkrämpfe bei Patienten beobachtet, die sich einer regelmäßigen Blutwäsche (Dialyse) unterziehen müssen. Dem Körper werden während dieses Verfahrens nicht nur das Blut, sondern auch viele Elektrolyte entzogen, die nur durch eine regelmäßige Einnahme von Magnesiumpräparaten wie z.B. von Magnesium Verla und co. wieder ausgeglichen werden können. Bevor selbstständig eine Einnahme von Elektrolyten angestrebt wird, sollten Patienten jedoch Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten.

Akute Erkrankungen und ihre Folgen

Wer kennt es nicht, im Winter schlägt die Grippe zu oder eine einfache Lebensmittelvergiftung führt mehrere Tage lang zu Durchfall und Erbrechen. In solchen Fällen gerät der Mineralstoffhaushalt sehr schnell durcheinander und Wadenkrämpfe sind die Folge. Insbesondere bei verstärkten Ausscheidungen ist ein Elektrolytmangel fast gar nicht zu umgehen. Gleiches gilt auch bei hohem Fieber, wenn der Körper stark schwitzt. Während Kinder häufiger unter generalisierten Fieberkrämpfen leiden, zeigt sich ein solcher Mangel bei Erwachsenen nicht selten mit Wadenkrämpfen. Die Einnahme von Elektrolyten bei Erkältungskrankheiten kann helfen, den schmerzenden Krämpfen vorzubeugen.

Diese Krankheiten gehen mit Wadenkrämpfen einher:
  • Diabetes und daraus resultierende Polyneuropathien
  • Nierenerkrankungen und insbesondere dialysepflichtige Niereninsuffizienz
  • Akut: Erkältungskrankheiten mit hohem Fieber
  • Akut: Durchfallerkrankungen mit einer hohen Ausscheidungsrate

Seltene, aber ernstzunehmende Ursachen für Wadenkrämpfe

In den meisten Fällen sind Wadenkrämpfe vollkommen harmlos und lassen sich beispielsweise durch die Beseitigung von Mangelerscheinungen sehr schnell therapieren. Selten können jedoch auch Erkrankungen der Muskulatur für die Krämpfe verantwortlich sein. Hierzu gehören beispielsweise Myotonien, Myopathien oder Dystonien. Diese Erkrankungen treten jedoch in den allermeisten Fällen schon im Kindesalter auf, so dass sie bei Erwachsenen fast nie der Grund für neu aufgetretene Wadenkrämpfe sind. Patienten mit Myotonien können beispielsweise kaum mehr selbstständig ihre Krämpfe lösen. Diese treten üblicherweise nicht nur in der Wade, sondern generalisiert am gesamten Körper auf.

Wann sollten Wadenkrämpfe einen Arztbesuch zur Folge haben?

Grundsätzlich sind einzelne Wadenkrämpfe kein Grund, einen Termin beim Arzt auszumachen. Sollten die Krämpfe jedoch plötzlich und in starker Intensität und Häufigkeit auftreten, ist ein Arztbesuch ratsam. Das gilt insbesondere auch dann, wenn sich entstandene Krämpfe nicht durch Dehnübungen lösen lassen oder Minuten vergehen, bis der Schmerz nachlässt.

Sollte es zusätzlich zu den Krämpfen zu Taubheitsgefühlen oder Lähmungserscheinungen im betroffenen Bein kommen, ist ein sofortiger Arztbesuch wichtig. Es könnte sich um einen Bandscheibenvorfall handeln. Gleiches gilt für akute Rückenschmerzen, die simultan mit den Krämpfen auftreten, sowie starke Schmerzen im Bein, dem Fuß oder dem Leistenbereich.
In diesen Fällen gehören Wadenkrämpfe zum Arzt:
  • starke Krämpfe, die minutenlang anhalten und sich kaum lösen lassen
  • Taubheitsgefühle, Kribbeln und Lähmungserscheinungen (Akut!)
  • Schmerzen, die weit über die Krämpfe hinausgehen (Fuß, Rücken, Leiste)

Selbsthilfe und Therapie der Wadenkrämpfe

In vielen Fällen lassen sich Wadenkrämpfe selbst behandeln und bedürfen keiner ärztlichen Konsultation. Es kann jedoch ratsam sein ein Blutbild anfertigen zu lassen, um einem eventuellen Elektrolytmangel auf die Spur zu kommen. Wurde zum Beispiel ein Magnesiummangel nachgewiesen, erfolgt eine hochdosierte Behandlung direkt durch den Arzt.

SOS Wadenkrämpfe – die besten Tipps im Akutfall

Wenn Wadenkrämpfe auftreten, ist schnelle Hilfe gefragt, denn der Schmerz ist immens. Diese Maßnahmen können im Akutfall hilfreich sein und dafür sorgen, dass der Krampf schneller verschwindet:

 

  • Bei liegender Position sofort aufstehen, die verkrampfte Wade durchstrecken und die Ferse fest auf den Boden drücken. Im Bett kann es helfen die Ferse gegen den Bettrand zu drücken und zeitgleich die Zehen nach oben zu ziehen.
  • Tritt der Krampf beim Sport auf, sollten Betroffene stehen bleiben und ihren Unterschenkel massieren. Der Fuß sollte gelockert werden, wenn der Sportschuh einengend wirkt, ausziehen und Fuß kreisen lassen.
  • Während des Trainings ist es ratsam direkt eine Pause einzulegen und ein paar Schritte normal zu gehen. Wer zu wenig getrunken hat, kann mit einem Viertelliter Wasser alle halbe Stunde für einen Flüssigkeitsausgleich sorgen.

Magnesiummangel häufige Ursache für Wadenkrämpfe

Nicht nur bei nachgewiesenen Mängeln, sondern auch bei Krämpfen, die ohne bekannte Ursache auftreten, können magnesiumhaltige Präparate der Retter in der Not sein. Magnesiumpräparate sind ohne Rezept erhältlich und haben praktisch keine Nebenwirkungen. Eine Überdosierung ist bei gesunden Menschen nicht möglich, da der Körper nicht benötigtes Magnesium wieder ausscheidet. Auch bei bestehenden Grunderkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, kann Magnesium helfen Ungleichgewichte auszugleichen und Symptome wie Wadenkrämpfe zu lindern.

Es gibt Situationen, wie zum Beispiel eine Schwangerschaft oder der Eintritt in die Wechseljahre, die häufig einen Magnesiummangel zur Folge haben. Auch in solchen Fällen hat sich die Einnahme von Mangesiumpräparaten bewährt. Zwar lässt sich ein Magnesiummangel auch bedingt durch die Ernährung therapieren, jedoch ist es in der Praxis kaum möglich, starke Mangelerscheinungen ohne die Einnahme von Nahrungsergänzungspräparaten zu therapieren.

Wadenkrämpfe von Anfang an vermeiden

Besonders zu Beginn einer sportlichen Aktivität treten gehäuft Wadenkrämpfe auf. Untrainierte Muskel reagieren nicht selten mit schmerzhaften Krämpfen, wenn sie zu plötzlich einer zu starken Belastung ausgesetzt werden. Das richtige Trainingsverhalten kann daher vorbeugen. Es ist immer sinnvoll, die Belastung langsam zu steigern und nicht von Null auf Hundert durchzustarten. Wer bislang eher zu den Couchkartoffeln gehörte, sollte nicht plötzlich jeden Tag zwei Stunden joggen gehen, denn diese Beanspruchung kann die Muskulatur kaum verkraften. Ein Aufwärm- und Dehnungsprogramm vor sportlichen Aktivitäten ist immer ratsam, auch bei geübten Sportlern. So lässt sich die Gefahr von Wadenkrämpfen oft schon eindämmen.

Viel trinken gegen Wadenkrämpfe

Nicht nur ältere Menschen, auch viele, junge Menschen trinken schlichtweg zu wenig. Ein Großteil des Durstes wird mit Colagetränken oder Energydrinks gestillt, der Flüssigkeitshaushalt leidet darunter. Besonders Sportler haben einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf, gleiches gilt auch bei Fiebererkrankungen oder Situationen, in denen der Körper stark schwitzt. Das beste Getränk ist Wasser, dieses sollte von Natur aus magnesiumhaltig sein und zudem Natrium enthalten. Getränke mit Zucker oder stark kohlensäurehaltige Getränke sind kontraproduktiv, sie blähen auf und regulieren den Flüssigkeitshaushalt nur schwach.

Wadenkrämpfe im Bett – erste Hilfe und Vorbeugung

Da mangelnde Bewegung nicht selten eine Ursache für Wadenkrämpfe ist kann es helfen, einen kleinen Spaziergang vor dem Zubettgehen zu unternehmen. Auch eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist wichtig. Besteht ein Magnesiummangel kann es helfen, zum Abendbrot ein Nahrungsergänzungspräparat einzunehmen. Grundsätzlich sind kleine Bewegungseinheiten und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr die besten Möglichkeiten, um nächtlichen Krämpfen vorzubeugen.

Treten nächtliche Wadenkrämpfe auf, ist akute Hilfe Gold wert. Sofort hilft es, wenn der Betroffene seine Fußspitze nach oben Richtung Gesicht zieht und gleichzeitig die Ferse vom Körper wegpresst. Auch aufstehen kann im Akutfall hilfreich sein. Mitunter hat sich eine warme Dusche bewährt, alternativ hilft eine Wärmflasche, die auf die betroffene Wade gelegt wird. Einigen Betroffenen hilft auch Kälte, hier sollte jedoch darauf geachtet werden, dass maximal zehn Minuten lang gekühlt wird, damit es keine Verkühlungseffekte gibt.

Dauerhaft lassen sich Wadenkrämpfe besonders gut mit magnesiumhaltigen Präparaten behandeln, denn ein Magnesiummangel zählt zu den häufigsten Ursachen. Ein einfacher Bluttest beim Arzt kann nachweisen, ob ein Magnesiummangel vorliegt und eventuelle Wadenkrämpfe hier ihren Ursprung haben.