Wadenkrämpfe: Ursache, Behandlung und Selbsthilfe
Heimtückisch, schmerzhaft, aber fast immer harmlos – so präsentiert sich der Wadenkrampf, der besonders gern in der Nacht auftritt. Fast jeder hat es schon einmal erlebt, dass aus plötzlicher Ruhe heraus, ein stechender Schmerz ins Bein fährt und die Wade bretthart wird. In solchen Fällen möchten Betroffene nur eins: Schnelle Hilfe und die sollen sie auch bekommen.
Wie äußern sich Wadenkrämpfe?
Während des Krampfs ziehen sich die Muskeln der Wade schmerzhaft zusammen und führen zu einer Verhärtung. Im besten Fall ist der Krampf nach wenigen Sekunden vorüber, mitunter kann das Geschehen aber minutenlang anhalten, wenn nicht rechtzeitig zur Selbsthilfe gegriffen wird.
Schon die richtige Bewegung kann helfen, Wadenkrämpfe in der akuten Situation zu lösen. Anstatt dem Instinkt nachzugeben und das schmerzende Bein ruhig zu halten, muss aktiv dagegen angegangen werden. Es ist sehr hilfreich, wenn Betroffene das Bein ausstrecken, dehnen und dabei die Zehen Richtung Gesicht ziehen. So lässt sich die Verspannung in vielen Fällen lösen und der Krampf verschwindet.
- akut, aus heiterem Himmel
- schmerzhafte Muskelverspannung der Wade
- Dauer wenige Sekunden bis zu mehreren Minuten
Idiopathische Wadenkrämpfe oder gibt es einen Grund?
Welche Ursachen für Wadenkrämpfe sind möglich?
Gelangweilte Muskulatur sorgt für Wadenkrämpfe
- Magnesiummangel
- Mangel an anderen Mineralstoffen (Kalium, Kalzium)
- eine Überbelastung der Wadenmuskulatur
- eine Unterforderung der Muskeln mit folglicher Verkürzung
- Provokation durch falsche Haltung (High-Heels bei Frauen)
Das Zipperlein im Alter – Wadenkrämpfe bei älteren Menschen
Sondersituation Schwangerschaft – Magnesium hilft durch die spannende Zeit
- im Alter verkürzt sich die Muskulatur
- Flüssigkeitsmangel kann zu einem Mangel an Elektrolyten führen
- in der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Magnesium
Ernste Erkrankungen und andere Ursachen für Wadenkrämpfe
Einige Erkrankungen, dazu gehören beispielsweise Diabetes, Polyneuropathien oder auch Alkoholsucht, gehen mit vermehrten Mangelerscheinungen einher. Wadenkrämpfe sind in dem Fall ein Symptom der Grunderkrankung. Sinkt zum Beispiel der Magnesiumspiegel bedingt durch eine Grunderkrankung rapide ab, steigt die Anzahl der schmerzenden Krämpfe an. Die Krämpfe sind dann in den allermeisten Fällen nicht mehr auf die Wadenregion begrenzt, sondern breiten sich über den gesamten Körper aus.
Gehäuft werden Wadenkrämpfe bei Patienten beobachtet, die sich einer regelmäßigen Blutwäsche (Dialyse) unterziehen müssen. Dem Körper werden während dieses Verfahrens nicht nur das Blut, sondern auch viele Elektrolyte entzogen, die nur durch eine regelmäßige Einnahme von Magnesiumpräparaten wie z.B. von Magnesium Verla und co. wieder ausgeglichen werden können. Bevor selbstständig eine Einnahme von Elektrolyten angestrebt wird, sollten Patienten jedoch Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten.
Akute Erkrankungen und ihre Folgen
- Diabetes und daraus resultierende Polyneuropathien
- Nierenerkrankungen und insbesondere dialysepflichtige Niereninsuffizienz
- Akut: Erkältungskrankheiten mit hohem Fieber
- Akut: Durchfallerkrankungen mit einer hohen Ausscheidungsrate
Seltene, aber ernstzunehmende Ursachen für Wadenkrämpfe
Wann sollten Wadenkrämpfe einen Arztbesuch zur Folge haben?
- starke Krämpfe, die minutenlang anhalten und sich kaum lösen lassen
- Taubheitsgefühle, Kribbeln und Lähmungserscheinungen (Akut!)
- Schmerzen, die weit über die Krämpfe hinausgehen (Fuß, Rücken, Leiste)
Selbsthilfe und Therapie der Wadenkrämpfe
SOS Wadenkrämpfe – die besten Tipps im Akutfall
Wenn Wadenkrämpfe auftreten, ist schnelle Hilfe gefragt, denn der Schmerz ist immens. Diese Maßnahmen können im Akutfall hilfreich sein und dafür sorgen, dass der Krampf schneller verschwindet:
- Bei liegender Position sofort aufstehen, die verkrampfte Wade durchstrecken und die Ferse fest auf den Boden drücken. Im Bett kann es helfen die Ferse gegen den Bettrand zu drücken und zeitgleich die Zehen nach oben zu ziehen.
- Tritt der Krampf beim Sport auf, sollten Betroffene stehen bleiben und ihren Unterschenkel massieren. Der Fuß sollte gelockert werden, wenn der Sportschuh einengend wirkt, ausziehen und Fuß kreisen lassen.
- Während des Trainings ist es ratsam direkt eine Pause einzulegen und ein paar Schritte normal zu gehen. Wer zu wenig getrunken hat, kann mit einem Viertelliter Wasser alle halbe Stunde für einen Flüssigkeitsausgleich sorgen.
Magnesiummangel häufige Ursache für Wadenkrämpfe
Nicht nur bei nachgewiesenen Mängeln, sondern auch bei Krämpfen, die ohne bekannte Ursache auftreten, können magnesiumhaltige Präparate der Retter in der Not sein. Magnesiumpräparate sind ohne Rezept erhältlich und haben praktisch keine Nebenwirkungen. Eine Überdosierung ist bei gesunden Menschen nicht möglich, da der Körper nicht benötigtes Magnesium wieder ausscheidet. Auch bei bestehenden Grunderkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, kann Magnesium helfen Ungleichgewichte auszugleichen und Symptome wie Wadenkrämpfe zu lindern.
Es gibt Situationen, wie zum Beispiel eine Schwangerschaft oder der Eintritt in die Wechseljahre, die häufig einen Magnesiummangel zur Folge haben. Auch in solchen Fällen hat sich die Einnahme von Mangesiumpräparaten bewährt. Zwar lässt sich ein Magnesiummangel auch bedingt durch die Ernährung therapieren, jedoch ist es in der Praxis kaum möglich, starke Mangelerscheinungen ohne die Einnahme von Nahrungsergänzungspräparaten zu therapieren.
Wadenkrämpfe von Anfang an vermeiden
Besonders zu Beginn einer sportlichen Aktivität treten gehäuft Wadenkrämpfe auf. Untrainierte Muskel reagieren nicht selten mit schmerzhaften Krämpfen, wenn sie zu plötzlich einer zu starken Belastung ausgesetzt werden. Das richtige Trainingsverhalten kann daher vorbeugen. Es ist immer sinnvoll, die Belastung langsam zu steigern und nicht von Null auf Hundert durchzustarten. Wer bislang eher zu den Couchkartoffeln gehörte, sollte nicht plötzlich jeden Tag zwei Stunden joggen gehen, denn diese Beanspruchung kann die Muskulatur kaum verkraften. Ein Aufwärm- und Dehnungsprogramm vor sportlichen Aktivitäten ist immer ratsam, auch bei geübten Sportlern. So lässt sich die Gefahr von Wadenkrämpfen oft schon eindämmen.
Viel trinken gegen Wadenkrämpfe
Nicht nur ältere Menschen, auch viele, junge Menschen trinken schlichtweg zu wenig. Ein Großteil des Durstes wird mit Colagetränken oder Energydrinks gestillt, der Flüssigkeitshaushalt leidet darunter. Besonders Sportler haben einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf, gleiches gilt auch bei Fiebererkrankungen oder Situationen, in denen der Körper stark schwitzt. Das beste Getränk ist Wasser, dieses sollte von Natur aus magnesiumhaltig sein und zudem Natrium enthalten. Getränke mit Zucker oder stark kohlensäurehaltige Getränke sind kontraproduktiv, sie blähen auf und regulieren den Flüssigkeitshaushalt nur schwach.
Wadenkrämpfe im Bett – erste Hilfe und Vorbeugung
Da mangelnde Bewegung nicht selten eine Ursache für Wadenkrämpfe ist kann es helfen, einen kleinen Spaziergang vor dem Zubettgehen zu unternehmen. Auch eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist wichtig. Besteht ein Magnesiummangel kann es helfen, zum Abendbrot ein Nahrungsergänzungspräparat einzunehmen. Grundsätzlich sind kleine Bewegungseinheiten und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr die besten Möglichkeiten, um nächtlichen Krämpfen vorzubeugen.
Treten nächtliche Wadenkrämpfe auf, ist akute Hilfe Gold wert. Sofort hilft es, wenn der Betroffene seine Fußspitze nach oben Richtung Gesicht zieht und gleichzeitig die Ferse vom Körper wegpresst. Auch aufstehen kann im Akutfall hilfreich sein. Mitunter hat sich eine warme Dusche bewährt, alternativ hilft eine Wärmflasche, die auf die betroffene Wade gelegt wird. Einigen Betroffenen hilft auch Kälte, hier sollte jedoch darauf geachtet werden, dass maximal zehn Minuten lang gekühlt wird, damit es keine Verkühlungseffekte gibt.